Blattgold, ist die Bezeichnung für eine aus reinem Gold oder hochkarätigen Goldlegierungen hergestellte, dünne Folie. Verwendet wird es, um den Eindruck von massivem Gold zu erwecken (Vergolden). Im Auflicht glänzt Blattgold goldgelb, im Gegenlicht scheint eine weiße Lichtquelle grünlich-blau durch.

Herstellung

Reines Gold oder Goldlegierungen werden geschmolzen und in 2–5 Millimeter dicke Zaine (Barren) gegossen. Zusatzstoffe (Platin, Silber, Kupfer) geben dem Blattgold die gewünschte Farbe. Die Zaine werden anschließend in noch glühendem Zustand geschmiedet und mehrfach geglüht, um die Geschmeidigkeit des Goldes zu bewahren. Danach wird es zu einem Goldband von etwa der Stärke von Zeitungspapier (ca. 30 Mikrometer) gewalzt und in Quadrate (Quartiere) geschnitten. 400 bis 500 dieser Quartiere werden in einer Quetsche zwischen Pergamentpapier übereinander gelegt und in mehreren Arbeitsgängen unter Drehen vom sogenannten Goldschläger immer wieder mit einem Federhammer bis auf etwa ein Mikrometer geschlagen. Die Blätter werden nach dem Vierteln, nun in einer Goldschlägerform, zwischen Lagen von präpariertem Ochsenblinddarm (sog. Goldschlägerhäutchen), eingestäubt mit feinstem Fasergips, mit immer schwerer werdenden Hämmern in mühsamer Handarbeit immer weiter geschlagen. Die eben noch zweckmäßige Feinheit der ca. 80 mal 80 (aber auch 60 bis 120) Millimeter großen Goldblätter beträgt danach 100 bis 110 Nanometer.

Blattgold wird nach der ausgeschlagenen Dicke unterschieden: Einfachgold (etwa 100–110 nm) oftmals nicht extra als Einfachgold gekennzeichnet. Ist ein Blattgold nicht ausdrücklich als besonders haltbar oder doppelt gekennzeichnet, handelt es sich um Einfachgold. Doppelgold (etwa 200–220 nm) wegen seiner Dicke und geringen Porosität gerne für Außenarbeiten verwendet. Dreifachgold (etwa 300–330 nm) für besonders beanspruchte Außenvergoldungen verwendet.[2]

Ein Gramm Gold ergibt bei der üblichen Dicke von 0,1 Mikrometer (100 Nanometer) eine Fläche von etwa einem halben Quadratmeter. Im römischen Zeitalter betrug die Dicke noch etwa drei Mikrometer, im 14. Jahrhundert einen Mikrometer.

Das deutsche Zentrum dieses Handwerks ist Schwabach. Dort wird im Stadtmuseum in einer nachgestellten Goldschlägerwerkstatt von einem Goldschlägermeister die Blattgoldherstellung demonstriert.